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Stift- und Schneidplotter

Unser Silhouette Cameo Pro MK II kann Materialien bis etwa 610mm Breite (24") bearbeiten.

Software

Silhouette Studio bietet auch in der Basisversion ein gutes Softwarepaket. Nicht alle Dateitypen sind importierbar, nutzt sonst den CAD-PC zum Vorbereiten.

Parameter

Je nach dem, ob ihr mit Schneidmatte oder von Rolle arbeitet, muss das entsprechend eingestellt werden, danach richtet sich dann auch die angezeigte Fläche. Schneidmatte: keine für Rollenzuführung, sonst Cameo Pro für die große oder Cameo (304,8 x 304,8) für die kleineren. Mediengröße auch entsprechend für das Projekt bzw. Medium anpassen.

Gerätefunktionen

Werkzeug wechseln

Der Plotter hat zwei Werkzeugplätze für unterschiedliche Funktionen. Auf dem Werkzeug selbst ist mit einer Zahl markiert, ob dies für Slot 1 oder 2 geeignet ist (durch unterschiedliche Nuten lässt sich das Werkzeug auch nicht in den anderen Slot stecken). Zieht die waagrechte Lasche nach vorne zum entriegeln, wechselt das Werkzeug, drückt das Neue gut in den Halter (während von unten leicht gegen gedrückt wird) und die Lasche wieder in die Sperrposition nach hinten.

Schnitttiefe einstellen

Sollte ein manuelles Messer eingesetzt sein, so muss die Schnitttiefe entsprechen eingestellt werden. Dazu das Messer aus dem Werkzeughalter entfernen und mit dem kleinen Kunststoff-Schlüssel (zwei Löcher und einseitig Nasen) die Höhe des Messers anpassen. Die Schnitttiefe sollte gerade so die Materialdicke übersteigen, aber nicht durch das Trägermaterial schneiden (schon gar nicht durch die Schneidmatte). In Kombination von Schneidmatte und Material ohne Trägermaterial (Papier, Karton, etc.) ist es leider nicht zu vermeiden, die Schneidmatte leicht in Mitleidenschaft zu ziehen, achtet daher dort besonders auf die Schnitttiefe.

Material laden

Wenn ihr Material auf Rolle einsetzt, nehmt die beiden Rollenfeeder und hakt sie vorne unter das Gerät, die restlichen Supports werden nicht benötigt, lediglich die Querleiste ist einzusetzen. Der Abstand der Gleitrollen ist nach vorne und hinten justierbar (mit Drehrad gespannt), um unterschiedliche Durchmesser nutzen zu können. Bei einer Schneidmatte kann für bessere Unterstützung der breite „Klotz“ noch mit untergehakt werden, damit die Matte nicht durchhängt.

Positionierung der Führungsrollen

Das Gerät hat insgesamt 5 Hilfs- und zwei Andruckrollen, die mittels Rastmechanismus über die Breite verteilt werden müssen. Als Referenz sind diverse Pfeile auf der Vorderseite angebracht. Für Standard 12" (30cm) Material von Rolle ist etwa der mittlere Pfeil in der Dreiergruppe (insg. der 7. von links), für die 12" Schneidmatte der Rechte (8. insg.) der Dreiergruppe. Bei 24" Material und die große Schneidmatte muss die Andruckrolle auf den letzten Pfeil ganz rechts. Die Hilfsrollen sollten ungefähr gleichmäßig über die dazwischenliegende Breite verteilt werden.

Die Andruckrolle hat auf der Oberseite einen Hebel, diesen hoch ziehen und dann verschieben, die Hilfsrollen werden hinten hoch geklappt und können dann verschoben werden.

Schneidmatten

Damit euer Projekt am Ende nicht mehr an der Schneidmatte klebt, als auf dem Zielobjekt, nutzt die richtige Matte. Bei Papier/Karton nutzt die Light-Grip Matte, Kunstleder, Stoff, dünnes Holz auf der Strong-Grip, Fabric-Grip für Baumwolle, Jeans und Co, der Rest sollte mit der regulären Matte gut zurecht kommen. Richtet das Material an der oberen linken Ecke aus, ansonsten ist das aufgedruckte Gitter hilfreich zur Positionierung in der Software.

Laden

Führt das Material oder die Schneidmatte an die Rollen heran, links entsprechend an der Kante ausgerichtet. Der erste Pfeil ganz links ist nur für die 24" Schneidmatte, ansonsten nutzt den zweiten Pfeil. Drückt dann den leuchtenden Pfeil nach oben auf dem Gerät. Sollte das Material schief geladen werden, werft es noch einmal aus und versucht es erneut.

Schneiden

Ob Papier, Vinyl-, Flexfolien oder Flock, der grundsätzliche Prozess ist der gleiche. Bei Papier/Karton muss immer zwingend eine Schneidmatte genutzt werden, da hier ein Trägermaterial fehlt. Reste an Folien können für weitere Projekte noch mal auf eine Schneidmatte aufgebracht werden, schneidet also bei euren Projekten nicht genutzte Bereiche raus.

Mit dem Automatikmesser müsst ihr in der Software eigentlich nur noch euren Materialtyp auswählen, die Parameter werden automatisch vorgeschlagen und das Messer für die unterschiedlichen Prozesse entsprechend eingestellt. Bei Bügelfolien (Flexfolien und Flock) muss das Design gespiegelt werden, da die Trägerfolie am Ende auf der Oberseite ist und über diese das Design aufgebügelt wird. Die Software fragt aber vor dem Senden, sofern das Material korrekt eingestellt ist, ob das Design noch einmal gespiegelt werden soll, ihr müsst also diesen Schritt nicht zwingend vorher machen.

Wenn ihr mit Rollenmaterial arbeitet, könnt ihr auch einen Querschnitt im Material setzen, sodass ihr nicht mehr manuell euren Teil von dem Rest der Rolle trennen müsst. Bedenkt beim Setzen der Position des Querschnitts, dass der Cutter zwei Schnitte mittig etwa 2-3mm oberhalb der Linie ansetzt, lasst hier also etwas Platz.

Manueller Querschnitt

Bewegt das Rollenmedium so weit nach hinten, dass die Schnittkannte mit der Rückseite des Geräts abschließt. Auf der hinteren linken Seite kann nun eine Lasche zum Sperren umgeklappt und von rechts der Querschneider einmal nach links und wieder nach rechts gefahren werden. Entsperrt danach mit der Lasche wieder das Medium, bevor ihr auf Auswerfen drückt!

Entgittern

Wenn der Schneidvorgang erfolgreich war, kann das Medium wieder ausgeworfen werden, jetzt kommt die Handarbeit. Schneidet zunächst mit dem Skalpell größere, ungenutzte Flächen ab (löst dafür das Material erst von der Schneidmatte). Mit einem Pick (wir haben unterschiedliche Aufsätze für den roten Pick) sticht man vorsichtig in die Folienteile im Inneren, die nicht erwünscht sind. Zum Abstreifen kann der Silikon-Topf genutzt werden, entleert den gerne ab und zu. Den äußeren Rahmen der noch stehen bleibt wird auch selten benötigt, hier empfiehlt es sich aber vor dem Abziehen dies mittels Skalpell zu segmentieren, ansonsten kann es einfacher passieren, dass die gerade abgezogene Folie sich wieder zu dem Rest gesellt und mit Teilen verklebt, die eigentlich da bleiben sollten. Am Ende sollte nur noch euer Design auf dem Trägermaterial übrig bleiben.

Folie übertragen

Bei Bügelfolie gestaltet sich das ganze vergleichsweise einfach. Hier wird die Trägerfolie mit dem Design auf das Textil gelegt und nach Materialanleitung mit Druck aufgebügelt. Nach dem Abkühlen kann die Trägerfolie vorsichtig abgelöst werden.

Habt ihr ein zusammenhängendes Design (ein Pfeil lässt sich etwa einzeln lösen, ein Ä müsste man sonst mühselig aus drei Teilen wieder zusammenbasteln), kann dieser Schritt gegebenenfalls übersprungen werden, erhöht aber die Stabilität für's Übertragen. Für klassische Vinylfolie muss zunächst (transparente) Transferfolie aufgebracht werden, denn die klebrige Seite ist ja noch auf dem Trägerpapier. Transferfolie haftet nur schwach an der eigentlichen Vinylfolie und eurem Objekt, sodass beim Abziehen der Folie vom Objekt nur noch die Vinylfolie kleben bleibt, von dem Trägerpapier aber zunächst mit aufgenommen wird. Rollt dazu für das Design genügend Transferfolie ab und presst es auf die Vinylfolie. Schneidet den Rest von der Rolle ab und stellt diese wieder zurück. Nutzt den Rakel mit der Textilunterseite, um die Transferfolie anzupressen. Ist alles gut angedrückt, kann nun die Transferfolie abgezogen werden, an Stellen, wo die Vinylfolie nicht mit kommt, legt die Transferfolie noch mal leicht ab und drückt mit Rakel oder Finger hier noch mal etwas nach. Anschließend kann das Design auf das Zielobjekt gedrückt werden, mit dem Rakel noch einmal anpressen und dann die Transferfolie wieder abziehen.

Zeichnen

Um Zeichnungen mit einem Stift zu übertragen, spannt zunächst einen Stift in den passenden Halter und dann Werkzeugaufnahme ein. Der Rest ist eigentlich recht unspektakulär und es ist nur noch die Frage, ob man Konturen oder auch schraffierte Füllungen übertragen möchte. Mit entsprechenden Stiften/Füllern ist es auch möglich kalligrafisch zu arbeiten, achtet dabei auf den Anpressdruck in der Software, um die Spitze nicht zu ruinieren. Gerade die Übertragung von weißen Elementen auf farbiges Papier oder Karton ist mit einem Drucker ohne entsprechenden Toner o.ä. nicht möglich und ist ein Anwendungsfall. Aber auch mit Kreide auf Textilien zum Anzeichnen von Schnittmustern sehr gut geeignet.