Mit der Husqvarna Viking Jade 35 haben wir eine kombinierte Näh- und Stickmaschine, die innerhalb weniger Minuten zwischen den beiden Funktionen umgebaut werden kann.
Das Handbuch bietet eine ausführliche und bebilderte Referenz an und ist auch online zu finden. Hier sind die wichtigsten Sachen jedoch noch einmal aufgeführt.
Auf der linken Seite befindet sich die Taste [FIX], die aufleuchtet für einen Fixierstich (Nahtende „verknoten“). So lange die Taste leuchtet, wird die Maschine den Fixierstich nähen, sobald der Prozess abgeschlossen ist, hält die Maschine automatisch an. Um fortzusetzen das Fußpedal wieder loslassen und neu betätigen oder [Start/Stop] drücken.
Das Scherensymbol unter dem [FIX]-Taster trennt sowohl Ober- als auch Unterfaden auf, sodass der Stoff ohne Probleme danach entnommen werden kann.
Mit den -/+ Tasten unter der Überschrift Speed kann die maximale Stichgeschwindigkeit eingestellt werden. Bei Nähen oder Sticken über die Start/Stop Funktion nutzt die Maschine dann diese Geschwindigkeit, sofern möglich (für längere Stiche reduziert die Maschine automatisch die Geschwindigkeit). Über das Fußpedal kann ebenso nur bis zu dieser Einstellung gesteuert werden.
Für den Nadelwechsel Nadel in die oberen Position bringen und Nähfuß absenken. Mit dem Schraubendreher die Nadelbefestigungsschraube lösen und die neue Nadel mit der flachen Seite nach hinten einführen. Nadel vorsichtig bis nach oben drücken und Schraube wieder fest ziehen. Wenn du hier allerdings diesbezüglich nachlesen musst, solltest du dir vermutlich besser die Grundfunktionen einer Nähmaschine von jemand anderem zeigen lassen, bevor du anfängst.
Die Garnrolle wird oben auf den Rollenhalter gestellt (oder dann hingelegt); für Nähte mit Zwillingsnadeln muss der zweite Garnstift installiert werden. Das Garn nach links führen und unter dem Metall nach hinten ziehen. Für das zweite Garn vorher noch durch die darüberliegende Lasche fädeln und dann auch von rechts drunter durch ziehen. Den Pfeilen entsprechend nach links, dann vorne/unten und wieder hoch folgen. Darauf achten, dass die Nadel angehoben ist, dann rechtsseitig vom Fadengeber wieder hoch und linksseitig davon zur Nadel führen.
Für reguläre Nadeln (keine Zwillingsndeln oder Nadeln mit Versatz) kann die Fädelhilfe genutzt werden. Dafür zunächst sicherstellen, dass die Nadel in der oberen Position ist. Links vom Nähkopf den Griff herunterdrücken, sodass die Fädelhilfe nach vorne rotiert und einen kleinen Haken durch das Nadelöhr führt. Den Faden vom Fadengeber kommend runter und dann am linken Teil der Fädelhilfe von rechts unter den kleinen Haken ziehen. Vorne herum rüber zur Nadel und dort zwischen die beiden Schlitze legen, sodass der Faden hinter den Haken im Nadelöhr rutscht. Während der Faden rechts weiter gehalten wird, den Griff wieder nach oben gleiten lassen, dabei sollte der Faden durch das Öhr gezogen werden. Um den Faden wieder vom Haken lose zu bekommen muss der Griff ggf. noch einmal leicht nach unten betätigt werden. Links am Ausleger ist ein kleiner Fadenschneider, falls zu viel Garn übersteht.
Den schwarzen Schieber rechts neben der Spulenabdeckung ebenfalls nach rechts ziehen um ebendiese zu öffnen. Unterfadenspule einsetzen und von rechts, nach links, hinten und wieder vorne fädeln. Nach rechts über die Klinge ziehen zum Schneiden und die Abdeckung wieder installieren.
Garnrolle normal installieren und ebenfalls nach links durchfädeln. Nachdem man den Faden nach hinten gezogen hat, jedoch rechts abbiegen und von hinten nach vorne unter der Metallplatte fädeln (nicht bei Zweitgarn, das vorher schon über den kleinen Haken an selbiger Platte gefädelt wurde). Unter dem Haken an dem runden Fadenspanner durch auf die Oberseite und dann gegen den Uhrzeigersinn um diesen eine halbe Umdrehung. In die Spule einfädeln und rechts auf dem Spuler platzieren. Die Spule nach rechts drücken, Fadenende festhalten und Start/Stop oder Fußpedal betätigen. Das Spulen muss manuell gestoppt werden, danach den Faden links vom Spuler nach vorne links ziehen, um ihn zu durchtrennen, die Spule wieder nach links drücken und entnehmen.
Über die Werkzeug-Taste kann das Einstellungsmenü geöffnet werden. Dieses bietet Optionen für die Oberfadenspannung, Zwillingsnadelbreite (verändern jeweils mit den Pfeiltasten links/rechts) und automatischen Fixierstichen und Fadentrennung.
Mit dem Drehwahlschalter an der linken Seite der Maschine kann der Nähfußdruck eingestellt werden. Standardmäßig sollte N=Normal eingestellt sein, Empfehlungen werden im Display oben angezeigt.
Mit der obersten Taste (Nadel mit Pfeilen hoch/runter) kann die Nadel angehoben oder abgesenkt werden. Die Position wird durch die entsprechende LED angezeigt. Zum Einfädeln muss die Nadel in der oberen Position sein, für die Lagerung/Transport ist die Position unten besser.
Für den Nähbetrieb ist der normale Füßchenhalter zu installieren und das Stickmodul zu entfernen (links drunter greifen und entriegeln zum Abziehen).
Im rechten unteren Bereich (Sewing Advisor) oder auch links vom Display findet ihr diverse Schnellwahlen für Stiche, alternativ ruft die oberste rechte Taste [|Z] das Stichmenü auf. Im Deckel befindet sich eine gedruckte Übersicht der Stiche, wahlweise kann auch ein Zierstich mit eigenem Text erstellt werden. Die Stichlänge und -breite lässt sich unter dem Display mit den -/+ Tasten verändern. Das zu nutzende Füßchen wird im Display angezeigt - steht dort „Z“ kann Füßchen A oder B verwendet werden.
Beim Sewing Advisor wird der basierend auf Funktion und Textil optimale Stich ausgewählt. Für Details dazu im Handbuch ab Seite 36 nachschlagen.
Mit der Umkehrfunktion unter der Start/Stop Taste kann die Stichrichtung umgekehrt werden, leuchtet im Rückwärtsmodus.
Zum Sticken den Stickfuß, lange Nadelhalterschraube installieren und Stickmodul und USB-Stick einstecken. Sollte die Maschine eingeschaltet sein, startet sie beim Einstecken des Moduls neu und benötigt eine Homing-Sequenz. Dazu Stickrahmen entfernen, Näh- bzw Stickfuß anheben und mit OK bestätigen. Die Maschine verarbeitet Dateien im Pfaff-Format (.vp3).
Rahmen sind derzeit in folgenden Größen vorhanden:
Wählt immer den kleinstmöglichen Rahmen um einerseits nicht so viel Vlies zu verbrauchen und andererseits die besten Ergebnisse beim Spannen zu erreichen.
Über das Stichmenü ([|Z] oben rechts) wird der Dateibrowser geöffnet (bei Neustart standardmäßig offen). Die gewünschte Datei mit den Pfeiltasten und OK auswählen. Die Maschine schlägt automatisch den kleinsten passenden Rahmen vor (oben rechts im Display). Der tatsächlich verwendete Rahmen muss vorher angewählt werden (links vom Stichmenü). Sollte nicht der eingesetzte Rahmen eingestellt sein, meckert die Maschine dies an.
Den Stoff mit passendem Vlies drunter in den für das Motiv passenden Rahmen einspannen. Dabei auf die Ausrichtung des Rahmens achten. Für Frottee eignet sich noch eine Schicht wasserlösliches Vlies auf der Oberseite, damit die Schlingen sich nicht mit dem Stick verheddern.
Mit der Taste mit Pfeilen in alle vier Ecken können die äußeren Ecken (Min/Max X/Y) des Motivs abgefahren werden. Über die Pfeiltasten kann das Motiv sofern möglich im Rahmen verschoben werden. Für einfache Orientierung kann vor dem Einspannen auch mit Kreide die gewünschte Position auf dem Textil markiert werden. Über die -/+ Tasten unter dem Display kann die Größe des Motivs noch (nicht proportional) angepasst werden, die Stiche bleiben jedoch gleich, werden beim Verkleinern also verdichtet bzw. ausgedünnt beim Vergrößern. Unter den Pfeiltasten befinden sich zudem Tasten zum horizontalen/vertikalen Spiegel und Drehen um 90°.
Der Prozess kann entweder mit Fußpedal oder Start/Stop Taste gestartet werden. Für die ersten Stiche den Faden zunächst noch festhalten, die Maschine stoppt automatisch und fordert zum Abtrennen des Fadenendes auf, sofern der automatische Schneidestopp als Option aktiv ist (siehe Abschnitt Fadenspannung, Zwillingnadel und Nutzung der Start/Stop-Funktion. Bei einem Garnwechsel muss der Rahmen vorsichtig ausgespannt werden (Hebel am Stickarm drücken und Rahmen nach vorne raus ziehen, ohne die Position des Arms zu verschieben). Sollte der Faden gerissen sein, kann man mit der Nadel- Taste die verlorenen Stiche zurückgehen (mit der Nadel+ entsprechend überspringen). Mit der Garnrolle-/+ Taste wird zur nächsten Garnfarbe gesprungen.